Mühlrad Helsa



Von den drei Mühlen im Dorf Helsa hatte sich die Mittelmühle, auch Probst'sche Mühle genannt, am längsten erhalten. über fünf Jahrhunderte lieferte das oberschlächtige Wasserrad die Energie für Mühlsteine, später auch für zwei Walzenstühle. Damit wurde vielen Generationen im Dorf das Mehl aus heimischem Korn gemahlen. Auch ein Turbineneinbau 1949 konnte das Ende der Mittelmühle in den fünfziger Jahren nicht verhindern. Wiedererrichtung des Mühlrades 1988 Der Arbeitskreis 'Historisches Mühlrad' hat mit großer Bürgerbeteiligung das Wasserrad an historischer Stelle wieder aufgebaut. Binnen Jahresfrist waren bauliche und finanzielle Schwierigkeiten überwunden. Seit dem 2. September 1988 dreht sich das alte/neue Mühlrad wieder. Helsa war in den 80er Jahren überregional anerkanntes Erhaltungsbeispiel einer Dorferneuerung geworden. Als sinnvolle Ergänzung zur Wahrung und Gestaltung des Dorfbilde erfuhr das Mühlrad allseits größte Förderung. Viele Bürger halfen bei den Eigenleistungen und durch öffentliche Mittel sowie zahlreichen Spendengeldern ist der Wiederaufbau bewerkstelligt worden. Ein Mittelpunkt früheren dörflichen Lebens war wieder hergestellt.
Das alte/neue Mühlrad

     



Gefördert durch: Hessische Dorferneuerung, Hessisches Ministerium für Umwelt und Energie, Hessisches Ministerium für Kunst und Wissenschaft, Landkreis Kassel, Gemeinde Helsa, EAM Kassel, Spenden von Vereinen, Gewerbetreibenden, Firmen und vielen Bürgern aus Helsa.


Stromerzeugung


Zunehmendes Interesse an der Nutzung regenerativer Energie und um aus Stromerlöß die stetige Erhaltung des Mühlrades zu sichern, führte zum Einbau der Stromerzeugung. Eine Kosten-/Nutzenermittlung ergab, dass sich die Investition 'rechnete'. Die Technik des frühen Industriezeitalters mit unterschiedlich grossen Flachriemenscheiben wurde zur Kraftübertragung gewählt. Moderne Steuerung und Überwachungs-Elektronik gewährleisten einen fast wartungsfreien Betrieb. Seit Anfang August 1991 werden jährlich etwa 20.000 Kilowattstunden in des e.on-Netz eingespeist. Damit ist ein Verbrauch von 5 bis 8 Normalhaushalten vergleichbar. An den Ausbaukosten beteiligten sich das Land Hessen, die Gemeinde Helsa, die EAM Kassel und viele Mitbürger durch Spenden. Freiwillige leisteten über 1.500 Arbeitsstunden. So konnte der Erhalt des Klein-Wasserkraftwerks auf Dauer gesichert werden.


Stauanlage




 
Der neue automatisierte Rechen am Mühlengrabenabzweig


Das Mühlrad Helsa erhält sein Wasser vom Wedemannbach. Eine automatische, mit modernster elektronischer Steuerung ausgestattete Stau- und Wehranlage, regelt den Wasserzufluss über den Mühlgraben zum Mühlrad.


Ausstellung


Ein kleiner Besucher- und Ausstellungsraum vervollständigt die Schauanlage 'Mühlrad Helsa' seit Eröffnung am 1. Deutschen Mühlentag 1994. Nutzung regenerativer Energie mit Riemenscheiben-Technik, 6,3 kW Generator und moderne Steuerungselektronik werden anschaulich vermittelt. Auf Bild- und Texttafeln wird ein Überblick der frühen Mühlengeschichte vermittelt. Wasserräder, Turbinen, Elektrizitäts- und Generatortechnik sowie die historische Geschichte der Mittelmühle Helsa ist detailliert aufbereitet. Nachweise zum Wasserrecht und Grafiken über das Wasserdargebot ergänzen die Darstellungen. In einer Bildfolge ist der Ausbau des Mühlrades bis zum Betrieb der Stromerzeugung ablesbar. Gesamtaufwendungen zum Klein-Wasserkraftwerk sind in Kosten- und Finanzierungsübersichten nachgewiesen. Informationsvorträge für Gruppen vervollständigen das Angebot.